Kerbverein Habitzheim

Ob geklaute Traktoren oder vom Ortsvorsteher mit bierbegossene Gäste …

Nach dem Kerbumzug folgte der Kerbspruch und es gab viel zu berichten aus dem vergangenen Jahr in Habitzheim. Das trugen die häzemer Kerbborschen und -mädel zusammen und Heinrich Eichhorn brachte es in Versform.

Kerbspruch 2015

Zum Kerbspruch an Kerb 2015, heut,
begrüße ich aus nah und fern hier alle Leut.
Die zu uns nach Habitzheim gekommen sind,
von den Großeltern bis zum kleinsten Kind!

Wieder ist ein Jahr vor bei,
in dem passiert ist allerlei.
Das haben wir ganz ungeniert,
auch diesmal wieder aufnotiert.

Doch bevor wir Eich berichte,
von dene missliche Geschichte,
do stell ich uns erst einmal vor,
und Ihr stimmt mit mir ein im Chor.

Wem is die Kerb …

Meine Name ist Felix, von der Familie Mauss,
kumm aus de Kräregasse, dohinne raus.
Bei uns do hot des halt seu Tradition,
denn auch mein Großvater der war schon,
vor genau 60 Johr Kerbborsch gewäse,
un in den Chroniken konnt ich läse,
vor sechsunddreißig Jahren, siehe da,
der Kerbvadder damals, war mein Papa.
Die Kerbmudder, Aileen wor vorsjohr schon do,
dass sie wirre debei is, darüber sin mer all froh.

Aileen

Verwand, das sind wir beide,
und wollen es nicht bestreite,
Meun Urgroßvadder der Konrad,
und seu Urgroßmutter Luise, in der Tat,
die worn Geschwister,
so nun wisst ehrs!

Nochdem des ach is nun geklärt,
do geht es weiter unbeschwert.
Jetzt fange mer ou mit dene Geschichte,
un doun Eich allerhand berichte.
Die Häzemer Kerb sie läwe …

Auf dem falschen Platz gesessen

Über Missgeschicke berichtet die Chronik oft,
auch in diesem Jahr wieder, wie erhofft.
Von Mädels die waren unterwegs gewesen,
und in den Zeilen hier, da kann ich lesen.

Junggesellenabschied ist heute der Hit,
früher, da gab es so was nit.
So manchen fällt was Tolles ein,
in unserem Fall musste es Düsseldorf sein.

Mit dem Zug Richtung Landeshauptstadt von NRW,
gute und beste Stimmung es war rundherum schee.
Die Sitzplätze waren vorbestellt,
das gibt es heute, für wenig Geld.

Ein kleinerWermutstropfen war da doch dabei,
auf einem der Plätze saß ein Mann, Sauerei.
Mit Mords Trara und deren Worte viel,
erreichte man dann doch das Ziel,
verscheuchte unter Protest den Herr vom Sitz,
doch die Geschichte geht weiter, das ist keinWitz.

Als am nächsten Tag man die Rückfahrtpl.tze einnahm,
den Mädels allesamt das ganze etwas spanisch vorkam.
Wir sitzen ja auf den gleichen Nummern wie gestern,
gibt`s das, was war denn da los, ihr liebe Schwestern.

Nach einigem schauen, prüfen, hin und her
da war der Fall geklärt und gar nicht schwer.
Man hatte am Vortag die Ticket der Rückfahrt benutzt,
darum hat der Mann nach Ärger die Platt geputzt.

Un die Moral von der Geschicht:

… wenn du in der Bahn möchtest Streit vermeiden,
dann schau auf dein Ticket und das bei Zeiten!

Bieranstich mit dem Ortsvorsteher

Seit ein paar Jahren ist es Tradition,
und einige Häzemer wissen schon,
beim Kerbbaom uffstelle, gibt’s eh Fässje Freibier,
drum drängele se sich alle um des Fass,
doch ich saog Eich, waos vorsjohr wor hier,
do worn se rundum sou ziemlich alle nass!

Der Ortsvorsteher, ihr häbt des all gesähe,
hot gedenkt, mit eins, zwei schläje,
do häb ich des Fässje ougesteckt,
owwer es wollt halt nit, es wor verreckt.

Eh paormol hot er uogesetzt un wor ganz gewitzt,
dodebei iss noch alle Richtunge es Bier gespritzt,
sou ziemlich alles waos er ou hat des wor nass,
des häwwemer erläbt in Haozem uff de Gass.

Im Fässje selbst wor halt aach noch waos drin,
hot graod noch gelangt for die Kerbbosch, er Kinn,
veel mejner wor nit mej do, zum verdale,
wer waos trinke wollt, musste es selber bezahle.

Ob`s desjohr besser wor, konnt mer beim schreiwe nit wisse,
vielleicht hot er gestern Hahn und Schlägel nit wirre verisse,
und so hots wirre Bier gäwwe für Alle,
dews hot de Häzemer besser gefalle!

(Wenn es besser war wie voriges Jahr)

Anscheind horre veel geübt im letzte Johr,
dann des waos er gestern gebrocht hot, des wor klor.
So gab es auch wieder Bier für Alle,
un des hot dene Häzemer gut gefalle.

Un die Moral von der Geschicht:

… ein Ortsvorsteher ist nicht nur da für groß und klein,
nein, ein ordentlicher Bieranstich, der muss auch sein!

Die entflohene Katze

Der Kerbspruch hat schon berichtet über Haustiere,
egal war es ob sie zwei Beine hatten oder viere.
Immer ging es nicht nur um das Tier allein,
nein Herr oder Frau mussten auch dabei sein.

Hier ist die Rede von einer Katze,
die, weil sie Krallen hat an der Tatze,
gerne klettert gerne hoch hinaus,
dann auf Bäumen sitzt oh kraus.

Von denen sie sich nicht mehr traut runter,
was dann zur Hektik führt, keinWunder.
Dann muss Hilfe her, nicht schwer,
wenn nötig auch die Feuerwehr.

Jetzt war es halt wieder einmal so weit,
die Katze sitzt sehr hoch oben und schreit.
Doch diesmal war es leider kein großer Baum,
in einer Scheune auf der Schließe, ein Alptraum.

Wieder einmal kam auch die Feuerwehr,
doch das Tier zu fangen war echt schwer.
Den Scheunen Besitzer war es auch nicht einerlei,
so rief man auch vorsichtshalber die Polizei.

Das Katzenfrauchen, bat um Ruhe,
weil sonst dasMiezchen gar nichts tue.
Alles bitten und betteln hatte kein Zweck,
das Tier, es rührte sich nicht vom Fleck.

Bis der Sohn des Hauses nachhause kam,
erst da das Ganze eine Wendung nahm.
Er kam direkt vom Lilien Aufstieg,
und feierte lautstark den Sieg.

Das brachte die Katze so in Panik,
sie zog sich sofort vom Gebälk zurück.
Sprang freiwillig in ihren Korb hinein
und war ihres Frauchens Sonnenschein!

Un die Moral von der Geschicht:

… auch bei Tieren ist nicht immer sanftes zureden gut,
oft hilft auch mal herauslassen der Wut!

Falsche Reifen

Im Kerbspruch, da gibt es viele Sachen,
mit denen man bringt Leut zum lachen.
Doch den betroffenen es vielleicht stört,
wenn er von seinemMissgeschick hört.

Da stehen hier Verse von so einer Sache,
es wollt einer seiner Freundin eine Freude mache.

An Weihnachten, Geburtstag usw., wie es üblich ist,
da gibt es immer Geschenke, ganz gewiss.
Man freut sich drauf, man packt sie aus,
doch manchmal zieht es sich hinaus,
bis man ein Geschenk verwenden kann und das ist schee,
denn, wenn man Ski bekommt, dann brauch man halt auch Schnee.

Es waren nur Sommerreifen, derer vier
darüber wir jetzt alle lachen, hier.
Die gab es als Geschenk anWeihnachten,
dann tat man sie in den Keller verfrachten.

Als dann die Zeit kam sie zu montieren,
da fing man doch glatt an zu rotieren.
Denn die Reifengröße passte nicht,
so gab es nachWeihnachten ein langes Gesicht.

Sicher hat man versucht sie zu tauschen,
damit beruhigt war das Frauchen.
Doch wie man hörte hat man sie weiter verkauft,
und somit war der Frust dann wohl verraucht.
Man hat dann die richtigen aufgezogen,
so war die Geschichte und nicht gelogen.

Un die Moral von der Geschicht:

… einWeihnachtsgeschenk erst an Ostern auspacken
geht schon mal gar nicht!

Keine Ahnung …

Unser Haozem, ein Dorf mit Landwirtschaft,
drum darüber die Chronik das Thema hat.
Schon oft da hörte man im Kerbspruch,
nichts gutes, so als sei es ein Fluch.

Im letzten Jahr hatten wir wieder einen Fall,
der uns zugespielt wurde wie ein Ball.
Zwar war es keiner unserer aktiven Bauern,
doch, trotzdem ist der Kerl zu bedauern.

Ein junger Mann, im Ort bekannt,
der tat etwas, was sehr interessant.
Mit einem so genannten Aufsitzrasenmäher,
en Rasemäher wo man drauf sitzt, sagts vielleicht eher.

Den er, vor und nach dem schneiden von Gras,
mit viel Mühe und Kraft tat bewegen, das wars.
Bis ihn mal bei dieser Quälerei mit bedacht,
sein Bruder höflich aufmerksam gemacht.

Dir ist wohl nicht so ganz bekannt,
das Gerät hat ein Leerlauf, auch im Stand.
Da kannst du es viel leichter bewegen und rollen,
und musst dich nicht anstrengen wie die dollen.

Und siehe da, es war wirklich so,
das Mähen macht Spass und er ist froh.
Viel leichter geht nun alles damit,
und für den Kerbspruch war es ein Hit.

Un die Moral von der Geschicht:

… willst Du ein Gerät bedienen und zwar richtig,
dann lass dich einweisen, das ist wichtig!

Rückwärts nach Hause

Autos gibt es bei uns im Ort sehr viel,
ohne ein Auto ist man bei uns nicht mobil,
drum ist ein Auto `ne feine Sache,
und man kann viel damit mache.

Doch wehe, wenn es seinen Dienst versagt,
dann ist meistens ein Spezialist gefragt,
der sich drum kümmert, damit es wieder geht,
doch bei der Geschichte, war wohl alles zu späht.

Ein junger Mann aus Haozem, hier,
fuhr Richtung Umstadt mit Pläsier,
bis plötzlich sein Auto nicht mehr weiter wollte,
er sehr erbost war und wohl auch grollte.

Den Vater rief er zu Hause an,
der vielleicht was reparieren kann,
der kam auch bald schon Bitte sehr,
doch nach vorne, da ging gar nichts mehr.

Ein Anhänger zum Abschleppen stand nicht bereit,
was machen wir denn da, du liewe Zeit.
Rückwärts da läuft und rollt es ja noch,
da fahren wir so, das geht doch.

Durch die Felder von Semd nach Haozem, führte der Weg,
gesteuert vom Vadder, über Brücken und Steg.
Bis man nach einiger Zeit dann zu Hause war,
in der Werkstatt wurde wieder gemacht alles klar.

Un die Moral von der Geschicht:

… fährt ein Auto vorwärts nicht,
fahr rückwärts doch verzage nicht!

Traktor vergessen

Vergesslichkeit ist allemal,
bei vielen Leuten eine Qual!

Hier in der Chronik steht ein Fall,
darüber lachen wir jetzt all.
Nicht weil Schusseligkeit ihn ausgelöst,
nein, weil einer hat vielleicht vor sich hin gedöst.

Er war sicherlich geistig und körperlich nicht ganz Fit,
sonst wäre ihm nicht am Kerb Dienstag passiert der Hit.
Beim Abbauen im letzten Jahr vom Kerbplatz,
da ist es passiert, hier am Freien Platz.

Mit dem Traktor war er her gefahren,
am anderen Morgen raufte er sich die Haaren.
Doch erst ein mal der Reihe nach,
was passiert ist an dem Tag.

Nach dem aufgeräumt und sauber der Platz,
ging es zum Kerbobbe verbrenne mit Hatz.
Den Traktor lass ich einfach stehn,
den nehme ich mit, beim nachhause gehen.

Doch wie es halt jedes Jahr immer wieder iss,
das verbrennen der Kerb wir gefeiert, gewiss.
Vom Feiern ging es nach Hause in der Nacht,
an den Traktor, da hat niemand mehr gedacht.

Erst als am anderen Morgen,
besann er sich seiner Sorgen,
da kam endlich die Erinnerung,
der Traktor, er muss heim mit Schwung.

Schnell hin gelaufen zum Freien Platz,
doch da machte das Herz in die Hose ein Satz.
Denn der Traktor war nicht zu sehen,
ihr liewe Leit, was ist denn geschehen.

Mit hängendem Kopf ging er wieder langsam nach Haus,
dort fand er den Bulldock, doch die Geschicht is noch nit aus.
Zum Glück er einen Onkel hat mit Verstand,
der den Traktor abends mit steckendem Schlüssel fand.

Er fuhr ihn gleich zurück nach Haus,
und somit ist auch die Geschichte aus!

Un die Moral von der Geschicht:

… vergesse nach dem Feiern Deine Pflichten nicht!

Ende Kerbspruch

Zum Schluss, do muss ich noch was vorläse,
wie es an Kerb vor fufzich Johr wor gewäse,
do gab es nach vier Jahren wieder,
Kebborsche mit sehr frohen Lieder.

Damals in dem Kerbspruch stand,
das finden wir sehr interessant.
„Es is un soll immer bleiwe, des Traditiönche,
dass Haozem an Kerb hot, seu Kerwesöhnche“.

Zum Glück häwwe mer des Problem nit mej,
mit Borsche un Mädels is es Kerbfeiern schej.
Drum hoffen mer dass des sou weire geht,
sou wie sich die Welt auch weiter dreht.

Euch wünschen wir für die restlichen Festtage,
viel Spass beim Feiern und und keine Klage,
damit wir uns 2016 wiedersehn,
dann die Kerb, die wird auch wieder schön.

Die Häzemer Kerb sie läwe …

Wem is die Kerb …

Nach dem Kerbspruch lud Kerbvadder Felix Mauß alle, die einmal häzemer Krebborsch oder -mädel waren, ein, auf die Bühne zu kommen und unser Titelbild zeigt, dass sich hier viele Generationen trafen. Und vielleicht tragen sich sogar die beiden unter den Strohhüten einmal in den Reigen ein  😉

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